Kreative Pflanzenfotografie

Hyazinthen Explosion

Mit der derzeitigen Corona-Pandemie einhergehend, sind Urlaube oder Kurztrips nicht möglich. Also gibt es nur Fotomotive rund um den Wohnort. Natürlich sind die auch wunderschön und abwechslungsreich. Doch irgendwann ist es so weit, dass man nach anderen Herausforderungen sucht. Dabei stieß ich auf die kreative Pflanzenfotografie.

Form und Farbe

Es gibt mehrere Möglichkeiten diese Art der Fotografie umzusetzen. Als Erstes möchte ich mich mit der Option ‚Form und Farbe‘ beschäftigen. Dabei geht es darum die Aussage im Bild so weit zu reduzieren, dass nur noch die Farben und/oder Formen der fotografierten Pflanzen übrig bleiben. Das ist schnell umgesetzt, denn ich brauche nicht weit zu gehen, der Weg in den Garten ist die Lösung.
An der Kamera die niedrigste Blendenstufe z.B. f2,8 bis f5,6 und das Objektiv auf manuellen Fokus einstellen. Ein Stativ ist dabei nicht erforderlich, denn durch die weite Öffnung der Blende ist der Lichteinfall hoch genug um verwacklungsfreie Aufnahmen zu bekommen. Sonst erhöhe ich die ISO-Zahl. Das Blumenbeet ist mein Ziel. Hier gibt es bunte Farben und die vielfältigsten Formen. Oder ein Busch (Baum) überall dort, wo die Sonne Lichtreflexe entstehen lässt.
Sobald ich ein geeignetes Objekt gefunden habe, stelle ich das Objektiv so weit ins Unscharfe (defokussieren) bis mir das Ergebnis zusagt. Manchmal sind auch mehrere Bilder mit verschiedenen Stufen der Unschärfe nötig, bis es mir gefällt.

Explosion

Eine weitere kreative Möglichkeit der Pflanzenfotografie sind explosionsartige Bilder. Das gelingt am besten mit einem Zoom-Objektiv. Dabei stelle ich eine hohe Blendenstufe z.B. f7,1 bis f16 ein. Das ist nötig um eine längere Belichtungszeit zu erzielen. Je nach Umgebungslicht verwende ich ein Stativ oder auch nicht. Die Belichtungszeit wähle ich durch Erhöhen oder vermindern der Blende. Ebenso ist es abhängig welches Zoom-Objektiv verwendet wird, ob Tele- oder Weitwinkelzoom. Beispiel für Bild mit der Birkenexplosion: Brennweite 40 mm, Belichtungszeit 1/15 sek und Stativ.
Die längere Belichtungszeit ist notwendig damit genügend Zeit zur Verfügung steht um nach Drücken des Auslösers den Zoomring des Objektives weit genug vor- oder zurückdrehen zu können. Auch hier sind mehrere Durchgänge nötig um das gewünschte Ziel zu erreichen.

Wischer künstlich – natürlich

Auch für künstliche Wischer-Aufnahmen sind längere Belichtungszeiten erforderlich. Die Kamera Einstellungen sind ähnlich denen der explosionsartigen Bilder und ob ein Stativ zum Einsatz kommt oder nicht. Ohne Stativ sind kürzere Verschlusszeiten besser als zu lange, um starke Verwacklungen zu vermeiden. Beispiele dafür seht ihr bei den Bildern: Pappeln-Wischer 1 ohne Stativ, 2 mit Stativ. Ich löse den Feststeller des Kugelkopfes am Stativ, dann wird beim Drücken des Auslösers die Kamera senkrecht von oben nach unten oder umgekehrt bewegt.
Dafür sind natürliche Wischer-Aufnahmen bei mir grundsätzlich mit Stativ und langen Belichtungszeiten, wenn möglich setze ich dabei die ISO auch < 100. Geht bei einigen Kamera-Modellen bis auf ISO 50 (Beispiel: Sony alpha 7 R II). Die Kamera muss dabei ruhig stehen, den Wischer-Effekt erzielen wir durch Windbewegungen, deshalb die langen Verschlusszeiten.
Jedenfalls so lange probieren bis das gewünschte Ergebnis, einer kreativen Pflanzenfotografie erreicht ist. Das gilt für beide Möglichkeiten der Wischer-Aufnahmen.

Glaskugel

Die nächste Form der kreativen Pflanzenfotografie ist gegeben, wenn eine Glaskugel zum Einsatz kommt, in meinem Fall mit 90 mm Durchmesser. Dabei sind meine Erfahrungen, dass direkte Sonne nicht geeignet ist, ich sage nur Brennglaseffekt. Eine Kugel wirkt wie eine Lupe mit Bündelung der Lichtstrahlen auf einen Punkt. Was bei direkter Sonneneinstrahlung zum sofortigen Entzünden der darunter befindlichen Pflanzenteile führt. Ein bewölkter Himmel oder ein schattigeres Plätzchen etwa unter einem Baum (Busch) oder Hausschatten ist besser. Eben auch, um starke Spiegelungen in der Glaskugel zu vermindern. Man muss etwas damit experimentieren um den geeigneten Standplatz für die Kugel und der Kamera zu finden. Auch habe ich festgestellt, dass eine erhöhte Position der Kugel ein besseres Ergebnis liefert als umgekehrt. Genauso wichtig ist aber ein sicherer Liegeplatz für sie, um ein Wegrollen zu unterbinden.
Ich verwende für diese kreative Pflanzenfotografie immer ein Stativ, stelle die Kamera / Objektiv auf manuelle Fokussierung ein und wähle die Blende entsprechend ob Vorder- und/oder Hintergrund scharf abgebildet werden sollen. Also kleine Blendenzahl, wenn Hinter- oder Vordergrund unscharf, große Blendenzahl, wenn alles scharf abgebildet werden soll.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

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(Bilder zum Vergrößern anklicken)

3 Kommentare zu “Kreative Pflanzenfotografie”

  1. Hallo Helga,
    dein Artikel über die Glaskugelfotografie habe ich mit Interesse gelesen und einige Anregungen für das weitere Vorgehen geholt. Ich habe ebenfalls eine 90 mm Glaskugel, aber mir fehlte bisher der richtige Ansatz zu diesem Thema. Nun werde ich mal sehen, wie ich mit Deinen Anregungen weiterkomme.
    Gruß Marlene

    1. Hallo Marlene,
      danke für das positive Feedback. Es freut mich, wenn Du von meinen Erfahrungen was verwenden kannst.
      Gruß Helga

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