Der Friedhof lebt!

Pala-Verlag

Orte für Artenvielfalt, Naturschutz und Begegnung.
Jedenfalls ungewöhnlich, auf dem Friedhof Naturbeobachtungen zu machen. Doch je länger ich darüber nachdenke, erscheint mir dies nicht weiter abstrakt. Was ist denn ein Friedhof? Ein Park mit Bäumen, Sträuchern unterteilt in kleine Blütenparzellen. Hier herrscht Ruhe und trotzdem gibt es Leben. Also lese ich weiter, im Buch ‚Der Friedhof lebt!‘

Grüne Inseln voller Leben

In diesem Kapitel erzählt die Autorin Sigrid Tinz von ihren Kindheitserinnerungen und wie sie dazu kam auf Entdeckungstouren an diesen Orten zu gehen. Von Schulausflügen bei denen Gräber berühmter Personen besucht wurden, schönen Denkmälern und Skulpturen und das alles auf Friedhöfen. Selbst im Urlaub plant sie immer wieder einen Besuch dort mit ein.

Grab mit Engel ©Kaktusmichel (Der Friedhof lebt Artenvielfalt)

Ausflug ins Paradies

Die Autorin nennt dieses Kapitel den Routenplaner durch das Buch. Hier erfahren wir, dass das vorliegende Werk kein Kultur- oder Naturführer ist. Eher ist es als Reisebericht zu diesen Stätten mit Naturbeobachtungen zu sehen. Trotzdem sind einige Tiere in Kurzform genauer vorgestellt.

Reihengrab und Ruhefrist

Wer kennt sich schon in dem Sprachschatz der Friedhofsordnung aus? In diesem Kapitel werden diese besonderen Fachausdrücke ausführlich erklärt. Von Bestattungsarten über Friedhofszwang bis zur Urne und Online-Friedhöfe alles wird angesprochen und im Detail behandelt.

Kreuz in der Mauer ©Kaktusmichel (Der Friedhof lebt Artenvielfalt)

Vögel, Flechten, Fledermäuse….

Welche Artenvielfalt können wir auf einem Friedhof erwarten? Die Autorin schreibt selber: „Friedhöfe sind wertvolle Oasen für Pflanzen und Tiere.“ Sie spricht von Trittsteinbiotopen und dass an diesen Orten eine größere Artenvielfalt auf engstem Raum herrscht als in der freien Natur. Weiterhin erfahren wir von Rehen und Wildsäuen, die ihr Unwesen treiben und was dagegen unternommen wird. Welche Friedhöfe für Naturbeobachtungen besonders geeignet sind. Am Ende dieses Kapitels geht es dann noch um die Tierbestattung, die immer mehr in Anspruch genommen wird und auf welchen Friedhöfen das möglich ist.

Rundgang durch den Garten Eden

Jetzt sind wir im großen Kapitel der vorgestellten Friedhöfe angelangt. Was dort an Flora und Fauna zu erwarten ist. Ob naturbelassen, mit altem Baumbestand, mit Wildblumenwiesen oder gar einem Teich alles ist genauestens beschrieben. Weiter geht es mit Kurzbiografien von Tieren und Pflanzen und immer dazwischen sehenswerte Friedhöfe. Zum Schluss gibt sie uns noch ein paar Ratschläge zur rechtzeitigen Planung der eigenen Bestattung.

Wildbiene auf Walzenwolfsmilch ©DornenProjekt (Der Friedhof lebt Artenvielfalt)
Wildbiene auf Walzenwolfsmilch ©DornenProjekt
Zurück: Gedanken zur Zukunft

In diesem Kapitel spricht die Autorin davon, warum für sie Friedhöfe weiterhin wichtig sein werden. Warum diese Stätten besondere Orte für sie sind und gibt uns nochmals ein kurzes Resümee darüber. Der Abschluss ist mit folgenden Worten sehr aussagekräftig und stimmt einem trotz der schwindenden Artenvielfalt etwas hoffnungsvoller: Der Tod ist nicht das Ende. Ganz bestimmt nicht für Friedhöfe und für all die Natur dort. Für diese ist der Tod erst der Anfang.

Fazit

Das Buch ‚Der Friedhof lebt‘, ist gut geschrieben und einfach zu lesen. Ich sehe Friedhöfe jetzt jedenfalls aus einem anderen Sichtwinkel, nämlich als Naturoase. Rückzugsort für uns Menschen und auch Tiere, ideal für Naturbeobachtungen. Ich vergebe eine Kaufempfehlung.

Erschienen im Pala-Verlag (1. Auflage Frühjahr 2021)©Pala-Verlag
Hardcover, 160 Seiten
Autorin: Sigrid Tinz
ISBN: 978-3-89566-413-7
Preis: 19,90 Euro

Produktseite Pala-Verlag mit Leseprobe
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Danke an den Pala-Verlag, dass ich für dieses Buch eine Rezension schreiben durfte.

2 Kommentare zu “Der Friedhof lebt!”

  1. Gut zu wissen, dass Friedhöfe als „Oasen“ für Tieren und Pflanzen angesehen werden. Mein Onkel interessiert sich für Friedhöfe. Er freut sich, dass Friedhöfe unter anderem auch zur Stärkung der örtlichen Flora und der Fauna dienen.

    1. Hallo Thomas, ja bevor ich dieses Buch las, hatte ich mir das auch nicht vorstellen können. Doch jetzt sehe ich diese Örtlichkeiten mit ganz anderen Augen an.

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